Aussenaufnahmen 2017 UFL

Vortragsreihe «Im Brennpunkt»

Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden

Pandemie im 21. Jahrhundert - Medizinische und rechtliche Aspekte

Online-Veranstaltung am Donnerstag, 02. Juli 2020 um 18.30 Uhr

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät und die Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) laden Sie zum ersten gemeinsamen Öffentlichen Onlinevortragsabend der Vortragsreihen Health and Life Sciences und Podium Recht ein. Programmleiter sind Dr. Elisabeth Berger Studiengangsleiterin (Dr. iur) und Prof. Christoph Säly Studiengangsleiter (Dr. scient. med.).

 

Vom DP3T Protokoll für sichere digitale Kontaktverfolgung zur App

Prof. Dr. Mathias Payer, Lausanne

 

Digitale Kontaktverfolgung ist eine perfekte Ergänzung zur klassischen Kontaktverfolgung und erlaubt es nicht-soziale Kontakte aufzuzeichnen, z.B. die Zufallsbekanntschaft im Zug. Smartphones können Kontakte mit anderen Benutzern aufzeichnen und sobald ein Benutzer erkrankt werden diese Kontakte gewarnt. Das Prinzip ist einfach und schnell erklärt, die Schwierigkeit besteht darin, die App so zu entwickeln, dass sie die Privatsphäre von allen Benutzern schützt. Das DP3T Protokoll ist dezentral, es gibt also keinen zentralen Server, der alle Kontakte sieht. Jedes Smartphone zeichnet lokal die Kontakte auf und berechnet potentielle Kontakte ebenfalls ausschließlich auf dem Smartphone selber. Der Liechtensteiner Prof. Mathias Payer erklärt kurz die Grundlagen des Protokolls und wie darauffolgend die Schweizer Tracing-App entwickelt wurde. Er ist Professor an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) im Informatik-Departement und leitet dort die "HexHive"-Forschungsgruppe. Seine Arbeit konzentriert sich auf den Schutz von Anwendungen gegenüber Angreifern welche Schwachstellen im Programmcode ausnutzen wollen.

 

Neueste digitale COVID-19 Tracking-Lösungen: Erfahrungen deutscher Technologie-Unternehmen

 

Julian Teicke, Berlin

 

Julian Teicke, Gründungspartner und CEO der deutschen Wefox-Group, stellt die Gesund-Zusammen Initiative vor, eine breite Allianz deutscher Technologieunternehmen, die Gesellschaft, Politik und Geschäftswelt mit digitalen Lösungen zur Beschränkung der Ausbreitung von COVID-19 unterstützen. Er berichtet über Erfahrungen der ersten drei Monate seit dem Start der Initiative, besonders auch im Hinblick auf die deutsche Corona-Warn-App und auf zukünftige Anstrengungen, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und gleichzeitig die globale Wirtschaft in Schwung zu bringen und am Laufen zu halten.

 

Die Pandemie als Gefahr für den Rechtsstaat?

 

Prof. Dr. iur. et Mag. rer. soc. oec. Bernd-Christian Funk

 

Corona stellt die Leistungsfähigkeit des Rechts sowohl in regulativer als auch in operativer Hinsicht auf den Prüfstand: Das einschlägige gesetzliche Instrumentarium ist durch Erfahrungen und Erwartungen geprägt, die für den Umgang mit der aktuellen Pandemie nur zum Teil zutreffend sind. Ein hohes Maß an Unsicherheit über die Ursachen und Wirkungen macht die Entscheidung über den Einsatz rechtlicher Instrumente vielfach zu einem Blindflug zwischen normativen Orientierungen und faktischen Notwendigkeiten. Je länger die Phase des Trial and Error dauert, desto stärker wird die Stabilisierungsfunktion des Rechts infrage gestellt.


Univ.-Prof. für Verfassungs- und Verwaltungsrecht, Universitäten Wien, Graz und Linz, derzeit Dekan und Studiengangsleiter für das Bachelorstudium der Rechtswissenschaften an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Verfasser und Mitautor mehrerer Lehrbücher und Autor zahlreicher juristischer Fachpublikationen. Mitglied des Universitätsrates der Medizinischen Universität Innsbruck.

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